Tools

1991

Das Wandobjekt „Tools“ ist eine Art Werkzeugkonsole, wie sie bei jedem Handwerker zu finden ist. In der weiß gehaltenen Konsole hängen drei ebenfalls weiße, pinselartige Gegenstände. Das Ganze ist mit zwei schwarzen Metallwinkeln an der Wand befestigt. Die drei pinselartigen Formen basieren auf Wahrnehmungsmanipulationen: einer Bombe, einer Walnuss und einem Salzstreuer, wie ihn die Künstlerin in ihrer eigenen Jugend gekannt hat. Es geht in dieser Arbeit sowohl um das Ordnen wie um das Formen. Was die Formen angeht, handelt es sich um Kontaminationen von Wahrnehmungs-, Assoziations- und Erinnerungsbildern; sie sind als die drei Werkzeuge zu verstehen, mit denen unsere Vernunft arbeitet. Die Nichtfunktionalität dieser Werkzeuge wird durch die Höhe der Konsole auf der Wand unterstrichen: ohne Leiter sind sie nicht erreichbar. Dies und das Nichtfunktionale, das aller Kunst eigen ist, verleihen diesem wie allen anderen Werken von Diemut Schilling einen starken Modellcharakter. Gerade die Potentialität des Modells gibt Anregungen über allerhand Anwendungsmöglichkeiten. Es repräsentiert das Jetzt mit Verweisen auf Vergangenheit und Zukunft.

Wouter Kotte