wo.auch.immer. ist eine vierteilige Videoinstallation, konzipiert im Rahmen der Ausstellung „Ost-West Kontakte“ in der Immanuelskirche, Wuppertal 2003.

Die Installationen in den vier abgeschlossenen Treppenaufgänge rund um das Hauptschiff der Kirche stehen thematisch jeweils für einen historischen Moment in Ost oder West: Dem 20. Juli 1969 (Mondlandung der Apollo 11), 11.September 2001, (Attentat auf das World Trade Center), 26. April 1986 (Reaktorunglück in Tschernobyl) und dem 09. November 1989 (Maueröffnung).

Der 14minütige Loop jeder der raumgreifenden Projektionen gliedert sich in drei rhythmische Phasen, die sich fortwährend abwechseln: Eine bilderlose, rein akustische Phase, in der ausschließlich unkommentierte Tonaufnahmen vom unmittelbaren Moment des jeweiligen Geschehens vor Ort zu hören sind; eine weitere Phase - immer beginnend mit einem gleißenden Licht was im Verlauf gegen schwarz ausglüht - mit einem Kaleidoskop sogenannter „Blitzlichterinnerungen“ verschiedenster Altersgruppen und Nationalitäten – persönlicher Berichte eigener emotionaler Momente, zeitgleich und weltweit ausgelöst durch Nachrichten zum jeweiligen Geschehen. Die dritte Phase beleuchtet die differenzierten Strategien der Verstetigung historischer Ereignisse: Während die legendären dokumentarischen Filmaufnahmen der Mondlandung diese bis heute suggestiv miterleben lassen, erinnert in Venedig eine Platzumbenennung seit fast 2 Jahrzehnten an die Ereignisse des 11. September, Hintergrund der Namensänderung war dabei eine schon lange vor 2001 bestehende enge Freundschaft der venezianischen mit der New Yorker Feuerwehr. Der britische Zeichentrickfilm „When the Wind Blows“, lässt im Jahr 1986 den Betrachter exemplarisch durch ein älteres Ehepaar auf dem Lande an dem Verlauf der Strahlenkrankheit teilhaben, im Stadtraum von Berlin erinnern erhaltene Mauerfragmente uns täglich wieder an die einstige Teilung Deutschlands.

DS