Hogarth’s Dream

2010/2011
Skulptur und Audioinstallation, Asternweg Lünen
Beteiligung von 100 Anwohnern

Projekt und Kontext

Im Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 wurde der Umbau der Seseke durch das Projekt ÜBER WASSER GEHEN künstlerisch begleitet und so der Fluss wieder näher ins öffentliche Bewusstsein gerückt. An verschiedenen Standorten in Lünen, Kamen, Bergkamen, Bönen, Unna und Dortmund sind dabei neben einigen temporären 11 dauerhafte Kunstobjekte am und im Fluss entstanden, die sich mit dem Wandel von Natur und Landschaft auseinandersetzen.
Die zweiteilige Installation am Deich der Seseke in Lünen unweit des Datteln-Hamm-Kanals nimmt Bezug auf den englischen Maler William Hogarth. Sie wiederholt die im 18. Jahrhundert als Ideallinie beschriebene geschwungene Flusswindung in beiden Objekten. Auf dem Deich befindet sich eine Holzskulptur, die auch zum Sitzen genutzt werden kann. Im Fluss waren drei Stahlskulpturen befestigt, die aufgrund des Wasserstandes mal mehr oder weniger zu sehen waren. Letztere wurden 2011 aus bislang ungeklärten Gründen aus dem Fluss entwendet Vervollständigt wurde das Werk daher durch ein neues Konzept zur Ergänzung der Skulptur. Bei der neu konzipierten Installation in der Skulptur treten die Stimmen der Anlieger, die Sonneneinstrahlung vor Ort, sowie Tageszeit und Temperatureinflüsse in ein immer neues, nicht vorhersehbares Spiel miteinander.
Aus Gesprächsfragmenten mit Beckinghauser Einwohnern über das Konzept "Natur", ihre Erfahrungen in der Natur, mit deren Schönheiten und Gefahren, entstanden über hundert im Schnitt einminütige Audiofiles, die in einer in der Bank montierten Steuerung über integrierte Lautsprecher abgespielt werden.
So entsteht eine teils zufällige, aber auch direkt auf das Umfeld reagierende Aufeinanderfolge an Texten und Kontexten, die den verweilenden Passanten durch überraschende, poetische sowie kontroverse und anregende Gedanken neu mit dem Ort verbindet und seine Wahrnehmung um rund um Hogarth's Dream, seine „line of beauty and grace“ erweitert.
Die Ladestation wurde nicht am Kunstwerk selbst installiert, sondern befindet sich auf einer der Liegenschaften der Anrainer (Siedlerverein in den Telgten), die sich seit nunmehr über 6 Jahren verantwortungsvoll mit um das Kunstwerk kümmern und deren Erhalt maßgeblich unterstützen.